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Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
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0 30 cm | Ap | humoser, lehmiger Sand mit fein verteilten Resten von Raseneisenstein, aus tief umgebrochenen Bachablagerungen | durch Pflügen homogenisierter humoser Oberboden, mit Eisenkonkretionen |
30 55 cm | R+Ah+rGkso | teilweise humoser, lehmiger Sand mit Raseneisenstein, aus tief umgebrochenen Bachablagerungen | durch Tiefumbruch Schollen von humosem Oberboden und rotem Raseneisenstein nebeneinander; ehemals von Grundwasser erfüllt; bei Lufteintritt oxidiert das Eisen und es bilden sich Eisenkonkretionen, die allmählich zu Raseneisenstein zusammenwachsen |
55 70 cm | II rGor | feinsandiger Mittelsand, aus Terrassenablagerungen | fast ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt, nur einzelne Rostflecken |
70 100 cm | II rGr | feinsandiger Mittelsand, aus Terrassenablagerungen | ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt |
Im Oestricher Bruch lag der Grundwasserspiegel wie in vielen Niederungen lange Zeit nahe der Bodenoberfläche und schwankte im Jahreslauf nur wenig. Durch die oberflächennahe Verdunstung des Grundwassers aus den Bodenporen und durch den Wasserentzug der Pflanzen reicherten sich die zuvor im Wasser gelösten Stoffe bankartig im Boden an. Das im Wasser gelöste Eisen wurde unter Luftzutritt zu rostartigem Brauneisen ausgefällt, das die Bodenporen mit Konkretionen ausfüllte und dadurch den Boden zementartig verfestigte. So entstand Raseneisenstein. Bis nach dem zweiten Weltkrieg war das nasse Oestricher Bruch nur als Grünland nutzbar. Erst durch die künstliche Absenkung des Grundwassers wurden die ehemaligen Nassflächen befahrbar. Höhere Erträge wurden erst durch den Tiefumbruch des Raseneisensteins, der die Durchwurzelung behinderte, möglich.
Durch den Tiefumbruch bis 55 cm liegen im Bodenprofil heute humose und eisenreiche Bereiche als Pflugschollen in 30 cm bis 55 cm Tiefe direkt nebeneinander. Diese Materialunterschiede wurden in den obersten 30 cm durch das alljährliche Pflügen homogenisiert.
Die vom Grundwassereinfluss verursachten Bodenfarben wie das Rot des Raseneisensteins bleiben zumindest Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte erhalten. So hat dieses im Jahr 1998 entnommene Lackprofil auch noch die farblichen Kennzeichen des hohen Grundwasserstands der Nachkriegszeit. In den Terrassenablagerungen herrschen immer noch die beigegrauen Farben reduzierter Eisenverbindungen durch die ehemals ganzjährige Vernässung vor. So kann mittels der Bodenfarben die Entwicklungsgeschichte des Bodens historisch zurückverfolgt werden.
Lackprofil GD042 | Profilinformationen |
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TK 25 | 4207 Raesfeld |
TK 25 / DGK5 | 4207.08 Erle, Oestrich |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2561665 / 5736570 |
Landschaftsraum | Westmünsterland / Rhader Sandplatten |
Gemeinde / Örtlichkeit | Raesfeld-Erle / Oestricher Bruch |
Nutzung | Acker, vorher Grünland |
Schutzwürdigkeit des Bodens | keine besondere Schutzwürdigkeit; bei bankigem, ungebrochenem Raseneisenstein besonders schutzwürdig als Archiv der Naturgeschichte; bei einheitlich über 60 cm tiefem Tiefumbruch: besonders schutzwürdig als Archiv der Kulturgeschichte |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
102 x 70 x 5 |
Ausleihe | nein |
Ausstattung | ungerahmt, mit Ösen |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb