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Inhalt

Erdniedermoor aus stark zersetztem, entwässertem Niedermoortorf (Holozän) über Bachablagerungen (Holozän), darunter Terrassenablagerungen (Pleistozän, Weichsel-Kaltzeit)

Lackprofil GD046
GD046
Tiefe Horizont Bodenart und Substrat Bodenentwicklung
0 – 55 cm nHv Niedermoor, aus stark zersetztem Niedermoortorf aus abgestorbenen Pflanzenresten in grundwasserbeherrschtem Milieu entstanden, heute entwässert und dadurch vererdet
55 – 80 cm nHv +Fh+Fms mit Mudden durchsetztes Niedermoor, aus stark zersetztem Niedermoortorf aus abgestorbenen Pflanzenresten in grundwasserbeherrschtem Milieu entstanden, heute entwässert und dadurch vererdet
80 – 150 cm II rGr schwach kiesiger schluffiger Lehm, aus Bachablagerungen reliktischer Horizont, ehemals ganzjährig von Grundwasser erfüllt; durch reduzierte Eisenverbindungen grau gefärbt; heute entwässert
150 – 170 cm III rGr kiesiger schwach lehmiger Sand, aus Terrassenablagerungen reliktischer Horizont, ehemals ganzjährig von Grundwasser erfüllt; durch reduzierte Eisenverbindungen grau gefärbt; heute entwässert

Beschreibung

Erdniedermoor aus stark zersetztem, entwässertem Niedermoortorf (Holozän) über Bachablagerungen (Holozän), darunter Terrassenablagerungen (Pleistozän, Weichsel-Kaltzeit)

Diese Böden sind ausschließlich in Bachtälern und Niederungsgebieten mit hoch anstehendem Grundwasser wie hier im Rurtal verbreitet.
Über lehmig-sandigen Flussablagerungen der eiszeitlichen Rur wurden schluffig-lehmige Bachablagerungen abgesetzt. Der ganzjährig hohe Grundwasserstand führte zur Reduzierung (Graufärbung) der farbgebenden ursprünglich rotbraunen Eisenverbindungen. Zeitweise war der Mineralboden überflutet, so dass streifenartig hellgraue Teichsedimente (Mudden) an der Basis der schwarzen Torfauflage in 70 cm Tiefe liegen. Schließlich verlandete das Gewässer und die abge­storbenen Pflanzenreste von Laubmoosen, Seggen und Schilf wurden in nassen, sumpfigen Zonen konserviert. Hier fehlte den Mikroben der Luftsauerstoff für den Abbau abgestorbener Pflanzenreste. Diese Torfpflanzen wuchsen auf ihren eigenen Rückständen immer höher, bis dass hier ca. 80 cm Torfauflage erreicht wurden.
Im Zuge der Braunkohlengewinnung wurde ca. 1970 das Grundwasser großflächig abgesenkt. Die zuvor ganzjährig vernässten Torfe begannen, sich an der Luft zu zersetzen (Vererdung), und die grauen Eisenverbindungen in den Terrassensanden wurden lokal oxidiert. Dies belegen etwa 15 Jahre nach diesem Eingriff die rotbraunen Adern und Flecken in der grauen Bodenmatrix des Lackprofils aus dem Jahr 1985. Der ehemals besonders schützenswerte Nassstandort hat durch die Entwässerung und Vererdung seine Funktion als wertvolles Biotop für seltene Pflanzen und Tiere verloren.

Lackprofil GD046 Profilinformationen
TK 25 5003 Linnich
TK 25 / DGK5 5003.04 Körrenzig
Rechts-Wert / Hoch-Wert 2519855 / 5650220
Landschaftsraum Jülicher Börde / Rur-Inde-Tal
Gemeinde / Örtlichkeit Linnich / Ivenhain
Nutzung Laubwald (Stieleichenkultur nach Pappel)
Schutzwürdigkeit des Bodens keine besondere Schutzwürdigkeit vor der Entwässerung: besonders schutzwürdig hohes Biotopentwicklungspotenzial als extrem nasser, Moorstandort
Maße des Profils in cm
(Höhe x Breite x Tiefe)
172 x 68 x 5
Ausleihe nein
Ausstattung ungerahmt, mit Ösen

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