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Inhalt

Braunerde aus Flugsand (Holozän) über Flussterrasse (Pleistozän)

Lackprofil GD206
GD206
Tiefe Horizont Bodenart und Substrat Bodenentwicklung
+3 – 0 cm OH rohhumusartiger Moder Auflagehumus: durch starke Versauerung gehemmte Stoffumsetzung; dadurch Akkumulation abgestorbener Pflanzenreste, die typischerweise bei rohhumusartigem Moder scharfkantig brechen
0 – 10 cm Aeh humoser, sehr schwach feinkiesiger lehmiger Sand aus Flugsand humoser Oberboden mit beginnender Sauerbleichung, erkennbar an der kaffeebraunen Färbung; mittlere Durchwurzelung
10 – 45 cm Bv schwach feinkiesiger lehmiger Sand bis schwach lehmiger Sand aus Flugsand

Verwitterungshorizont: durch Eisenoxide gleichmäßig braun gefärbt und durch verwitterte Tonminerale verlehmt; genetisch unklare Verfüllung einer Wurzelröhre mit kiesig-sandigem Material und Staunässezeichen am rechten Profilrand; starke Durchwurzelung

45 – 90 cm II Bv schwach kiesiger schwach lehmiger Sand aus Flussterrasse

Verwitterungshorizont: durch Eisenoxide gleichmäßig braun gefärbt und durch verwitterte Tonminerale verlehmt; mittlere Durchwurzelung

90 – 110 cm II Sw-Cv kiesiger bis stark kiesiger Mittel- bis Grobsand aus Flussterrasse

Ausgangssediment mit Staunässeschwankungsbereich: graubeiger Horizont mit leichter Rostfleckung; schwache Durchwurzelung

110 – 120 cm III Sd-Cv sehr stark kiesiger Mittel- bis Grobsand aus Flussterrasse Ausgangssediment und Staukörper: die schwache Staunässe rührt von der stauenden Wirkung verbackener Eisenkonkretionen
120 – 145 cm III Cv stark kiesiger Mittel- bis Grobsand aus Flussterrasse Geologisches Ausgangssediment der Bodenbildung

Beschreibung

Braunerde aus Flugsand (Holozän) über Flussterrasse (Pleistozän)

Braunerden mit hohem bis sehr hohem Kiesanteil sind weit verbreitete Böden der Fluss(terrassen)landschaften am Niederrhein. Sie entstanden aus eiszeitlichen Flussablagerungen im vegetationsfreien Gletschervorland der Kontinentalvereisung. In den riesigen eiszeitlichen Flusstälern wurden gewaltige Massen an Sand und Kies transportiert und abgelagert. Die älteste und größte Terrasse ist die Hauptterrasse, die sich in der Elster-Kaltzeit bildete. Durch fortschreitende Hebung der Landoberfläche sind darin die Mittelterrasse (Saale-Kaltzeit) und die Niederterrasse (Weichsel-Kaltzeit) eingeschnitten. Typisch für eine Terrassenablagerung ist die grobe, manchmal auch feine Schichtung von Sand und Kies oder von Sanden mit unterschiedlichem Kiesgehalt.

Der obere halbe Meter dieses Profils besteht aus einem Flugsand, darunter folgen Sand und Kies der Flussterrasse.

Die gleichmäßige braune Färbung bis in ca. 90 cm Tiefe kennzeichnet die gute Durchlüftung des Standorts. Ab ca. 90 cm bis 110 cm ist an der graueren braun-beigen Farbe eine schwache Staunässe zu erkennen, die von der stauenden Wirkung des darunter liegenden, durch Eisenoxidation verkrusteten Horizontes herrührt.

Eine Besonderheit dieses Profils ist der mit kiesig-sandigem Material verfüllte, linsenförmige Staunässebereich in ca. 25 – 35 cm Tiefe. Es handelt sich dabei vermutlich um die Verfüllung einer Wurzelröhre, in der zeitweise zu Staunässe kommt, wie die deutliche Rost- und Bleichfleckung zeigt.

Braunerden auf Terrassenablagerungen sind natürliche Standorte von Buchenwäldern, wegen ihrer üblicherweise geringen Basengehalte meist von Drahtschmielen-Buchenwäldern.

Diese Böden können ackerbaulich genutzt werden. Die Flugsandauflage verbessert deutlich die Regelungs- und Pufferfunktion des Bodens im Vergleich zu Kiesböden ohne Sandauflage. Es wird eine mittlere bis geringe Bodenfruchtbarkeit erreicht.

Lackprofil GD206 Profilinformationen
TK 25 4405 Rheinberg
TK 25 / DGK5 4405.13 Issum, Die Leucht
Rechts-Wert / Hoch-Wert 2535500 / 5712700
Landschaftsraum Niederrheinische Höhen / Bönninghardt
Gemeinde / Örtlichkeit Kamp-Lintfort, südlicher Bönninghardt
Nutzung Forst
Schutzwürdigkeit des Bodens keine besondere Schutzwürdigkeit
Maße des Profils in cm
(Höhe x Breite x Tiefe)
166 x 30 x 6
Ausleihe nein
Ausstattung ungerahmt, mit Ösen

© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –