Direkt zum Hauptmenü, zum Inhalt.
Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
---|---|---|---|
+7 +4 cm | Of + Oh | feinhumusreicher rohhumusartiger Moder mit Anteilen an zerkleinerten Pflanzenresten | Auflagehumus: starke Versauerung hemmt die Stoffumsetzung, dadurch sammeln sich abgestorbener Pflanzenreste an |
+4 0 cm | Oh | feinhumusreicher rohhumusartiger Moder | Auflagehumus: wie oben, hier ohne zerkleinerte Pflanzenreste, scharfkantig brechbar und stark durchwurzelt |
0 10 cm | Sw-Aeh | humoser, schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand bis Sand aus Bachablagerungen |
humoser Oberboden: durch Pflanzen und Tiere mit organischer Substanz angereicherter Mineralboden; mit beginnender Sauerbleichung, erkennbar an der wolkigen kaffeebraunen Färbung; Einfluss von Stauwasser; stark durchwurzelt |
10 20 cm | Aeh-Sw | schwach humoser, sehr schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand bis Sand aus Bachablagerungen | in den humosem Oberboden hineinreichender Staunässeschwankungsbereich, Grau gefärbt und schwach durchwurzelt |
20 45 cm | Sd-Go | sehr schwach feinkiesiger, lehmiger Sand bis schwach lehmiger Sand aus Bachablagerungen | Staukörper für den darüber liegenden Staunässeschwankungsbereich aufgrund etwas lehmigerem Substrat und dichterer Lagerung, gleichzeitig Grundwasserschwankungsbereich mit starker Rostfleckung durch Oxidation von Eisen; schwach durchwurzelt |
45 65 cm | Gro | schwach lehmiger Sand aus Bachablagerungen | zeitweise von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt und schwach rostfleckig; schwach durchwurzelt |
65 75 cm | Gor | Mittelsand aus Bachablagerungen | fast ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt, nur einzelne Rostflecken; sehr schwach durchwurzelt |
75 95 cm | II Gr | stark bis sehr stark kiesiger Mittel- bis Grobsand aus Mittelterrasse | ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt |
Gleye sind durch das Grundwasser geprägte Böden, die vor allem in Bachtälern und Niederungsgebieten mit hoch anstehendem Grundwasser verbreitet sind. Sie entstehen, wenn Grundwasser an mehr als 300 Tagen im Jahr zwischen 80 und 40 cm unter Flur, jedoch nur kurzzeitig höher oder tiefer, ansteht. Sehr hoch anstehendes Grundwasser führt zur Ausbildung von Nass-, Anmoor- und Moorgleyen. Während Pseudogleye (Staunässeböden) im Jahresverlauf vollkommen austrocknen, ist in Gleyen ganzjährig frei bewegliches Wasser vorhanden.
Die Profilentwicklung der Gleye:
Unter einem humushaltigen Oberboden folgt ein rostfleckiger Oxidationshorizont (Go), wo das aus dem Grundwasser aufsteigende Kapillarwasser bei seiner Verdunstung die darin gelösten Stoffe wie Eisen- und Manganverbindungen ausscheidet. Dieser Bereich stellt den natürlichen Schwankungsbereich des Grundwassers dar, der im Sommer zeitweise austrocknet. Darunter folgt ein meist grau gefärbter Reduktionshorizont (Gr), der ganzjährig von Grundwasser erfüllt ist. Die Grenze von Go- zu Gr-Horizont entspricht unter natürlichen Bedingungen dem mittleren Grundwassertiefstand.
Dieses Lackprofil zeigt eine typische, lehrbuchhafte Ausprägung Grundwasser beeinflusster Böden in Niederungsgebieten. Der zusätzliche Staunässeeinfluss in den oberen 20 cm ist verursacht durch das etwas lehmigere Substrat und die dichtere Lagerung im darunter liegenden Sd-Go-Horizont. Die starke Akkumulation von Auflagehumus lässt auf sehr saure Oberbodenverhältnisse schließen, was vermutlich durch den Stau von saurem Niederschlagswasser im Oberbodenbereich noch verstärkt wird.
Je nach Nährstoffgehalt sind Gebiete mit Grundwasserböden natürliche Standorte mit Hainbuchen/Stieleichenwäldern, Buchen/Eichenwäldern und Birken/Stieleichenwäldern.
Unter landwirtschaftlicher Nutzung sind Gleye der Grundwasserstufe 2 (40 – 80 cm unter Flur) typische Grünlandstandorte. Gley-Übergangsböden der Grundwasserstufen 3 und 4 (80 – 130 cm und 130 – 200 cm unter Flur) sind Ackerstandorte, auf denen das Grundwasser zur Erntesicherheit beitragen kann.
Lackprofil GD219 | Profilinformationen |
---|---|
TK 25 | 4504 Kerken |
TK 25 / DGK5 | 4504.07 / Hoog-Poelyck |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2527290 / 5705000 |
Landschaftsraum | Niederrheinisches Tiefland / Aldekerker Lehmplatte Morphologisch in einer Rinne gelegen |
Gemeinde / Örtlichkeit | Kerken / südlich Heiderp westlich Holthuysen |
Nutzung | Forst |
Schutzwürdigkeit des Bodens | allein gestellt nein, aber als Rand (Pufferzone) im hydrologischen Prozessraum von Nassgleyen, Anmoorgleyen und Mooren schutzwürdig |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
101 x 72 x 7 |
Ausleihe | nein |
Ausstattung | gerahmt, mit Ösen |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb