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Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
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0 15 cm | aM-Ah | sehr stark humoser, sehr schwach feinkiesiger schluffiger Lehm aus Auenablagerung | im Auen-Überflutungsbereich angeschwemmtes, zuvor erodiertes Bodenmaterial; starke Durchwurzelung; zahlreiche Regenwurmröhren |
15 30 cm | aM1 | stark humoser, sehr schwach feinkiesiger sandig-lehmiger Schluff aus Auenablagerung | im Auen-Überflutungsbereich angeschwemmtes, zuvor erodiertes Bodenmaterial; mittlere Durchwurzelung; zahlreiche Regenwurmröhren |
30 110 cm | aM2 | humoser, sehr schwach feinkiesiger schluffiger Lehm bis schluffiger Ton aus Auenablagerung | im Auen-Überflutungsbereich angeschwemmtes, zuvor erodiertes Bodenmaterial; schwache Durchwurzelung; zahlreiche Regenwurmröhren |
Die Vega ist das Ergebnis der Bodenerosion, die im Einzugsgebiet von Flüssen stattfindet. Ausgangsmaterial ist häufig fruchtbarer Ackerboden (Mutterboden), der bei Starkregen von Hängen abgeschwemmt und dann flussabwärts in den periodisch oder episodisch überfluteten Flussauen schichtweise angeschwemmt wird. Die Vega ist so ein Archiv der Landschaftsentwicklung, der Waldrodungen, landwirtschaftlicher Bodennutzung und damit auch der Siedlungsgeschichte.
Eine Vega kann sandig, lehmig oder auch tonig ausgebildet sein; das hängt von den Böden und Gesteinen im Flusseinzugsgebiet ab. An dem angeschwemmten Bodenmaterial hat sich zunächst keine weitere erkennbare Bodenentwicklung vollzogen. Die feine Schichtung ist sedimentationsbedingt auf unterschiedliche Bodenarten (Körnungen) oder unterschiedliche Humusgehalte zurückzuführen. Insgesamt ist die Vega aber meist gleichmäßig braun gefärbt. Örtlich besitzen Vegen deutlich erhöhte Schwermetallgehalte als Zeugnis mittelalterlicher bis heutiger Zivilisationseinflüsse in den Auenbereichen.
Zumeist ist die Vega sehr gut mit Mineralen und Nährstoffen versorgt, was die Biomasseproduktion fördert. Besonders hervorzuheben sind bei diesem Profil die gute Durchwurzelung, die zahlreichen Regenwurmröhren und die ausgezeichnete Aggregierung des Bodens, alles zusammen Zeichen für eine Bodenzone mit hoher biologische Aktivität. Die hier vorgestellte Vega ist ein gutes Beispiel für die oben beschriebenen Erosions- und Sedimentationsprozesse. Die oberen 30 cm zeigen eine Feinschichtung aus sandig-schluffigen, unterschiedlich humosen Sedimenten. Die unteren 70 cm sind ein Beispiel für einen lehmigen bis tonigen Auenboden. Die scharfe, an einen Pflughorizont erinnernde Grenze zeugt von den jüngsten Überflutungen im Bienener Altarm mit offensichtlich höheren Fließgeschwindigkeiten, erkennbar an dem stärker sandigen Material.
So lange die Auendynamik, d.h. die regelmäßige oder episodische Überflutung der Flussaue mit engem räumlichen und zeitlichen Wechsel von Erosion und Sedimentation, andauert und immer wieder neues Bodenmaterial angeschwemmt wird, bleiben die Merkmale der Vega erhalten. Erst wenn der Wasserhaushalt etwa durch Flussbegradigung oder Wassergewinnung verändert und die Überflutung gestoppt wird, vollzieht sich allmählich eine Entwicklung zu anderen Bodentypen wie Braunerde oder Staunässeböden (Pseudogley).
Dank ihrer ausgezeichneten Speicher- und Pufferkapazität sind Auenböden besonders fruchtbar und zählen zu den besonders schutzwürdigen Böden in NRW. Nicht zuletzt haben sie eine besondere Bedeutung für den Hochwasserschutz, da sie große Mengen an Wasser speichern können.
Überwiegend sind die Auenböden, die nur ca. 4% der Landesfläche NRW einnehmen, landwirtschaftlich genutzt, je nach Überflutungsgefahr als Acker oder Grünland. Die natürliche Vegetation, die sich an manchen Stellen noch erhalten hat, ist ein Wald mit Weiden, Schwarz-Erlen und Schwarz-Pappeln in der ufernahen Weichholzaue sowie Stieleiche, Ulme, Esche und Bergahorn in der uferferneren Hartholzaue.
Lackprofil GD223 | Profilinformationen |
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TK 25 | 4104 Isselburg |
TK 25 / DGK5 | 4104.18 / Bienen |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2524200 / 5741800 |
Landschaftsraum | Untere Rheinniederung / Rees-Bislicher Niederung |
Gemeinde / Örtlichkeit | Rees / Ortsteil Bienen / Bienener Altarm |
Nutzung | Grünland / Naturschutzgebiet |
Schutzwürdigkeit des Bodens | besonders schutzwürdig (Schutzstufe 3) hohe Regelungs- und Pufferfunktion und hohe Bodenfruchtbarkeit |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
114 x 70 x 6 |
Ausleihe | nein |
Ausstattung | ungerahmt, mit Ösen |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb