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Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
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0 15 cm | Ahe | humoser, in Streifen auch stark humoser, schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand aus jüngerem Flugsand | humoser Oberboden, d.h., durch Pflanzen und Tiere mit organischer Substanz angereicherter Mineralboden, mit beginnender Sauerbleichung, erkennbar an der kaffeebraunen Färbung |
15 45 cm | Bv | sehr schwach humoser, schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand aus jüngerem Flugsand | Verwitterungshorizont: durch Eisenoxide gleichmäßig braun gefärbt und durch verwitterte Tonminerale verlehmt |
45 85 cm | II Bhv | schwach humoser, nesterweise humoser, schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand mit Holzkohleresten aus älterem Flugsand | Verwitterungshorizont: verbraunter und verlehmter Horizont mit diffuser Einwaschung von Humus, nesterweise Humusanreicherung und Holzkohlereste |
85 125 cm | II Bv-Cv | schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand aus älterem Flugsand | Übergangshorizont zwischen schwach verbrauntem und verlehmtem Verwitterungshorizont und dem geologischen Ausgangssediment |
125 190 cm | II Sw-Cv | schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand aus älterem Flugsand | Stauwasserschwankungsbereich: von gelegentlichem Stauwasser beeinflusstes Ausgangssediment |
190 225 cm | III Sd-Cv | schluffig-lehmiger Sand aus Lösssand | Staukörper: staunasses Ausgangssediment; die feinere Körnung bedingt eine höhere Lagerungsdichte und ein verringertes Grobporenvolumen, was zu einer verzögerten Niederschlagsversickerung führt |
Diese Braunerde ist eine Besonderheit unter den Braunerden. Eine ca. 85 cm mächtige holzkohle- und humushaltige Flugsandschicht überlagert weitere Flugsandschichten, bevor in ca. 190 cm kaltzeitlicher Flugstaub in Form von Lösssand auftritt. Bemerkenswert ist außerdem, dass es sich hier um einen Flugsand mit einem gewissen Feinkiesanteil handelt, was auf extrem stürmische Ablagerungsbedingungen hinweist.
Das große humusreiche Nest in der oberen Profilhälfte in ca. 60 cm Tiefe zeigt eine Akkumulation von Humus und Holzkohleresten. An dieser Holzkohle wurde eine Altersbestimmung vorgenommen, die ein Alter von ca. 4000 Jahren ergab. Unklar ist, ob es sich hier um das Zeugnis eines Waldbrandes oder dem Brandplatz einer jungsteinzeitlichen Siedlung handelt. Durch die nachgewiesene zeitliche Datierung erlangt dieser Boden einen Schutzstatus als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.
Die Bodenbildung hat den ursprünglich blassen Flugsanden ein satteres Braun verliehen. Diese, dem Boden den Namen gebende Verbraunung entsteht durch Oxidation der Eisenbestandteile des Mineralbodens, deutlich erkennbar bis in ca. 85 cm Tiefe und abgeschwächt noch bis in 125 cm Tiefe.
Die kontrastreiche Basis des Profils besteht aus Lösssand, dem Flugstaub der kaltzeitlichen, vegetationsfreien Landschaft, der hier vor über 30.000 Jahren abgelagert wurde. Wegen seiner feineren Körnung, höheren Lagerungsdichte und dadurch verringertem Grobporenvolumen staut er das Sickerwasser. Das führt zu sauerstoffarmen, reduzierenden Verhältnissen und damit zu den kontrastreichen rot-orangen und grauen Zonen.
Lackprofil GD226 | Profilinformationen |
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TK 25 | 4703 Schwalmtal |
TK 25 / DGK5 | 4702.05 Genholt West |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2511635 / 5680000 |
Landschaftsraum | Niederrheinisches Tiefland / Brachter Wald |
Gemeinde / Örtlichkeit | Brüggen (Kreis Viersen) |
Nutzung | Forst |
Schutzwürdigkeit des Bodens | besonders schutzwürdig (Schutzstufe 3)
als Archiv der Kulturgeschichte hier Sonderfall: datierter, ca. 4000 Jahre alter Waldbrand abgebildet |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
232 x 106 x 4 |
Ausleihe | nein / überdimensional groß und schwer |
Ausstattung | gerahmt |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb