Geologischer Dienst NRW
Newsletter Juni 2021

Liebe Leserin, lieber Leser,

sauberer Energie auf der Spur, erdbebensicheres Bauen, Rettung eines Feuchtgebietes, ein Aktionstag für die ganze Familie und „Böden zum Download“.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken wünscht

Ihr Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen

 

Kernbohrung für saubere Energie der Zukunft

Blick auf den Bohrplatz der Kernbohrung Hastenrath

Eine Gesteinsabfolge mit großem Potenzial für hydrothermale Geothermie hat der Geologische Dienst NRW im Juni in Eschweiler-Hastenrath erfolgreich erbohrt. Die mehr als 349 Millionen Jahre alten Gesteine der Unterkarbon- und Oberdevon-Zeit treten hier oberflächennah auf. Die Erkenntnisse, die die Bohrkerne über die wechselhafte Schichtenfolge der marinen Dolomit-, Kalk-, Mergel-, Sand-, Schluff- und Tonsteine liefern, lassen sich im Wesentlichen auf die nur wenige Kilometer nördlich, in gut 2 Kilometern Tiefe zu erwartenden, geothermisch relevanten Gesteinsvorkommen übertragen. Dort, so der Plan, soll in Zukunft umwelt- und klimafreundliche Energie aus heißem Tiefenwasser gewonnen und in das Wärmenetz eingespeist werden, welches bislang durch Braunkohleverbrennung im Kraftwerk Weisweiler versorgt wird.
Kernbohrungen 2021 – Aktuelles am laufenden Meter

 

Erdbebengefährdung in Nordrhein-Westfalen

Vom Erdbeben in Roermond stark beschädigte Wohnhäuser in Wassenberg

Das Erdbeben bei Roermond im Jahr 1992 mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala hat auch für uns in Nordrhein-Westfalen die Folgen stärkerer Erdbeben verdeutlicht. Entsprechend der regional unterschiedlichen Erdbebengefährdung müssen Wohn- und Krankenhäuser, Industriestandorte, Stauanlagen oder Kraftwerke erdbebensicher geplant und ausgelegt werden. Architektur- und Bauingenieurbüros benötigen eine auf das Bauwerk und dessen Funktion ausgerichtete Bewertung. Seismologische Gutachten ermitteln daher die möglichen Einwirkungen durch Erdbeben. Das schützt Leben, minimiert Schäden und vermeidet negative Auswirkungen auf die Umwelt – 40 Jahre Landeserdbebendienst machen Nordrhein-Westfalen ein Stück sicherer.
Geogefahren > Beratung Erdbebengefährdung

 

Das Zwillbrocker Venn – warum trocknet es aus?

Lachmöwensee im Zwillbrocker Venn, Foto: C. Sinn, GD NRW

Das Zwillbrocker Venn trocknet aus! Dieser Hilferuf der Biologischen Station des Feuchtgebietes an der deutsch-niederländischen Grenze gab den Anstoß, das ökologisch wertvolle und unter Schutz stehende Gebiet geologisch und hydrogeologisch zu untersuchen. Dieses Frühjahr richtete der GD NRW 16 Grundwassermessstellen ein. Die im Jahresverlauf erfassten Wasserstände sind die Basis für die Entwicklung von Strategien zum Erhalt des Biotops, das zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Zur Brutzeit sind hier sogar Flamingos zu beobachten:
Das Zwillbrocker Venn

 

Tag des Geotops 2021

In einem Steinbruch erklärt eine Geologin Teilnehmenden des Aktionstages die dortige Geologie.

Für große und kleine Entdecker*innen bietet der Aktionstag auch in diesem Jahr ein spannendes und abwechslungsreiches Angebot rund um die Erdgeschichte von Nordrhein-Westfalen: geführte Wanderungen, Besichtigung von Steinbrüchen, Höhlen und montanhistorischen Anlagen. Deshalb bereits jetzt den 19. September vormerken. Sie finden alle Informationen zu den Veranstaltungen ab August unter:
Tag des Geotops

 

Böden am Niederrhein und im Sauerland

Cover der Bodenmonografien

Die beiden umfangreichen bodenkundlichen Gebietsbeschreibungen sind nun als kostenfreie PDF verfügbar. Sie fassen die Ergebnisse jahrzehntelanger Bodenkartierung in verständlichen und reich bebilderten Texten zusammen. Von Naturraum, Erd- und Landschaftsgeschichte über Entstehung, Verbreitung und Eigenschaften der Böden bis hin zu Nutzung und Gefährdung liefern die Publikationen Informatives und Wissenswertes, ergänzt durch zahlreiche thematische Karten und Tabellen. Sie unterstützen land- und forstwirtschaftliche Betriebe oder Planungsbehörden, sind aber nicht nur für Fachleute lesenswert. Hier finden Sie die Dateien zum Download:
Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000

 

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