Forschungsbohrung Krefeld
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Seit letzter Woche bahnt sich das Bohrgerät seinen Weg durch den Krefelder Untergrund. Mit der maximal 1 000 Meter tiefen Bohrung erkunden wir einen ganz bestimmten Kalkstein, den sogenannten Kohlenkalk. Der ist deshalb interessant, weil er verkarstungsfähig ist, also viele Hohlräume haben kann. Durch diese kann in großen Tiefen warmes Wasser fließen. Also ein perfektes Gestein, um nach Tiefenwasser für die hydrothermale Geothermie zu suchen. Mit der Bohrung wollen wir die genaue Lage, die Struktur, den Aufbau und die Wasserdurchlässigkeit der Kalksteine erforschen. Die hier in nicht allzu großen Tiefen erhobenen Geo-Daten sind repräsentativ für Krefeld und Umgebung. Wer eine solche Tiefbohrung live erleben möchte, kann jeden Samstag um 10:30 Uhr zum Bohrplatz kommen und erhält Infos aus erster Hand.
Mehr zur Bohrung: Geowärme – Wir erkunden NRW.
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Gestein des Jahres: Ton
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Unscheinbar, aber unverzichtbar: Ton zählt zu den häufigsten Sedimentgesteinen der Erde – und steckt voller Geheimnisse. Als Rohstoff für die Herstellung von Keramik ist er seit der Jungsteinzeit beliebt. Seine Konsistenz reicht von plastisch-verformbar bis spröde-brüchig. Über Jahrmillionen können sich feinste Tonpartikel zu Tonstein und sogar zu Schiefer verfestigen – ein Prozess, der gelegentlich berühmte Fossilien wie Fischsaurier bewahrt. Ohne Ton gäbe es weder die Keramikindustrie noch Dachschiefer noch die dichten Tonschichten, die das Grundwasser im Untergrund auf natürliche Weise vor möglichen Schadstoffen schützen. Ein echtes Multitalent der Geologie!
Weitere spannende Infos: Gestein des Jahres 2025
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Fossil des Jahres: Fayolia sterzeliana
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© Museum für Naturkunde Chemnitz/Punctum/Bertram Kober
Urzeitliche Überreste sind kostbare Zeugnisse der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Der für 2025 ausgewählte Fund ist wirklich außergewöhnlich: Fayolia sterzeliana – fossile Kapseln von Haifisch-Eiern! Diese spitz zulaufenden, spindelförmigen Gebilde sind rund 330 Millionen Jahre alt. Gelegt wurden die Eikapseln sehr wahrscheinlich von mittlerweile ausgestorbenen Einstachelhaien, die in Salz- und Süßwasser gelebt haben. Mit einem Faden waren die Kapseln an Wasserpflanzen befestigt, bevorzugt in den Uferzonen der Flüsse und im marinen Flachwasser. Sie wurden etwa 10 bis 15 cm lang, einige auch deutlich größer. Die Exemplare aus den bedeutenden Fundstätten der Sandgruben in Chemnitz-Borna sind die ältesten Belege für Hai-Eier weltweit!
Mehr zu Fayolia sterzeliana: Fossil des Jahres 2025
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