gesättigte Wasserleitfähigkeit
Die mittlere gesättigte Wasserleitfähigkeit (kfges) eines Bodens mit Schichten unterschiedlicher
Durchlässigkeit wird für eine gewählte Bezugstiefe aus den schichtspezifischen,
gesättigten Wasserdurchlässigkeiten (kfs1
bis kfsn für die Schichten s1
bis sn) abgeleitet. Diese werden nach Kezdi
(1969) entsprechend der Schichtmächtigkeiten (Ms1 bis Msn)
gewichtet, bis zur Bezugstiefe aufsummiert und ins Verhältnis zur
Gesamtmächtigkeit aller Schichten (Ms1 + ... + Msn ) gesetzt. Die Gleichung lautet:
kfges = (Ms1 + ... + Msn ) / [ (Ms1 / kfs1) + ... + (Msn / kfsn)]
Die Ableitung berücksichtigt den Feinbodenanteil (unter zwei Millimetern
Korndurchmesser), aber keine Grobbodenbeimengungen, Humusgehalte und
Gefügemerkmale. Auch Feinschichtungen, Bänderungen, Linsenbildungen,
unterschiedliche Lagerungsdichten oder Gefügemerkmale, Wurm- und Wurzelgänge,
Grobporen oder Risse werden nicht in die Ableitung einbezogen. Deshalb ist bei
einer vergleichenden Bewertung von Flächen mit unterschiedlichen
Wasserdurchlässigkeiten auch der Einfluss von Bodenartenschichtung, Geogenese
und der Nutzung auf die Struktur des Bodens und damit auf die
Wasserdurchlässigkeit zu berücksichtigen. Die ausgewiesene
Wasserdurchlässigkeit kennzeichnet den Widerstand, den der Boden einer
senkrechten Wasserbewegung entgegensetzt.
Für die Wasserleitfähigkeit ist derzeit kein Rechenansatz bekannt, der die
Abnahme der Leitfähigkeit bei geringen Anteilen an Skelettboden (Steine als
Fließhindernisse in der Matrix des Feinbodens) mit der Zunahme der
Leitfähigkeit in reinen Skelettböden („Haufwerke“) verbindet. Die vorliegenden
Auswertungen berücksichtigen die Abnahme der Leitfähigkeit bei geringen
Anteilen an Skelettboden und setzen Festgesteine als „undurchlässig“ an.
Die gesättigte Wasserdurchlässigkeit ist ein erstes Maß für die Beurteilung des
Bodens als mechanischer Filter, zur Abschätzung der Erosionsanfälligkeit
schlecht leitender bzw. stauender Böden und der Wirksamkeit von
Dränungen.
Klassifikation und Farbzuweisung in der Karte der Wasserleitfähigkeit |
|||||
bis 1 |
1 bis 10 |
10 bis 40 |
40 bis 100 |
100 bis 300 |
über 300 |
sehr gering |
gering |
mittel |
hoch |
sehr hoch |
extrem hoch |
rotbraun |
rot |
orange |
gelb |
hellgrün |
grün |
Faktoren zur Umrechnung der Dimensionen der
Wasserleitfähigkeit
von |
nach |
Faktor |
cm / d |
m / s |
1.1574 * 10-7 |
m / s |
cm / d |
8640000 |
Kezdi, A. (1969): Handbuch der Bodenmechanik, Band I Bodenphysik, S. 131, Gl. 97, VEB Verlag für Bauwesen, Berlin.
Gegenüberstellung ähnlicher
Begriffe zur Durchlässigkeit
Die Durchlässigkeit
oder der Durchlässigkeitsbeiwert oder die Wasserleitfähigkeit
(hydraulic conductivity) [m / s] beschreibt die Durchlässigkeit eines porösen
Mediums gegenüber einem Fluid wie Gas, Wasser, Erdöl, etc. mit
Berücksichtigung der temperaturvariablen Eigenschaften Dichte und Viskosität.
Die Transmissivität
(transmissivity) [m² / s]
beschreibt als Produkt aus Wasserleitfähgikeit und Mächtigkeit den integralen
Wert der Durchlässigkeit über die Mächtigkeit [m] des porösen Mediums.
Die Permeabilität
(permeability) [m²] beschreibt die Durchlässigkeit eines porösen Mediums
gegenüber einem Fluid wie Gas, Wasser, Erdöl, etc. ohne Berücksichtigung
der temperaturvariablen Eigenschaften Dichte und Viskosität. Die Transmissibilität
(transmissibility) [m³] beschreibt als Produkt aus Permeabilität und
Mächtigkeit den integralen Wert der Durchlässigkeit über die Mächtigkeit [m]
des porösen Mediums.
Dichte [kg / m³] und Viskosität [kg / m / s] des Wassers (Fluids)
beeinflussen maßgeblich die Durchlässigkeit eines Mediums für Wasser (ein
Fluid); sie hängen wiederum ab von der Art und Größe des Lösungsinhalts, dem
Druck, dem Gasgehalt und der Temperatur des Wassers (Fluids).