Direkt zum Hauptmenü, zum Inhalt.
Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
---|---|---|---|
0 10 cm | Ai-jilCv | Feingrus und Mittelgrus; aus Bergematerial bestehend aus Schluffstein, Tonstein und stellenweise Steinkohle | Aufschüttung, nach der Schüttung bereits physikalisch und chemisch stark verwittert, teilweise zu Feinboden; der zum Lockersyrosem gehörige Ai‑Horizont ist zum größten Teil entnahmebedingt gekappt; mit starker Durchwurzelung |
10 80 cm | jilC 1 | Feingrus und Mittelgrus; aus Bergematerial bestehend aus Schluffstein, Tonstein und stellenweise Steinkohle | Aufschüttung, nach der Schüttung bereits physikalisch stark verwittert, mit mittlerer, teils starker Durchwurzelung und weißlich-gelben Ausfällungen von Jarosit als Verwitterungsprodukt von Pyrit |
80 100 cm | jilC 2 | Grus und Blöcke; aus Bergematerial, bestehend aus Schluffstein, Tonstein und stellenweise Steinkohle | Aufschüttung, nach der Schüttung bereits physikalisch stark verwittert, mit sehr schwacher Durchwurzelung |
Das vorliegende Lackprofil und drei weitere Lackprofile Lackprofil GD 044, Lackprofil GD 056 und Lackprofil GD 057 geben jeweils unterschiedliche Varianten des Haldenaufbaus wieder. Sie wurden von 1982 1985 im Rahmen des Forschungsprojektes „Bodenkundliche Untersuchungen zur Rekultivierung von Bergehalden im Ruhrgebiet“ (KVR, 1990) entnommen. Der Schüttbeginn der Halden war 1880 und 1935 1974, die Fertigstellung war 1895 bzw. 1975 1995. Auf groß angelegten Versuchsflächen wurden unterschiedliche Schüttungstechniken und verschiedene Methoden des Haldenaufbaus in ihrer Wirkungsweise auf Boden und Vegetationsentwicklung erforscht. Verglichen wurden unter anderen folgende Varianten:
Variante a: Halden, die nur aus unsortiertem, groben und feinen Bergematerial bestehen
Variante b: Halden, in denen Bergematerial mit feinkörnigerem Bodenaushub im Verhältnis 3 : 1 gemischt wurde
Variante c: Halden, die einen halben bis einen Meter feinkörnigere Überdeckung über unsortiertem gröberen Material aufweisen und
Variante d: Halden, die nur eine geringmächtige Überdeckung von ca. 5 10 cm aufweisen
Das beschriebene Lackprofil zeigt Variante c. Bis ca. 80 cm vorwiegend fein- und mittelgrusiges Bergematerial lagern über Grobgrus und Gesteinsblöcken. Die starke Durchwurzelung bezieht sich daher vor allem auf die oberen 80 bis 90 cm, darunter reichen nur noch einzelne Wurzeln hinab. Auch hier wird es, wie bei Variante a (Lackprofil GD 057, nur eine Frage der Zeit sein, bis die Verwitterungsprozesse im Schüttgut extrem saurer Standortverhältnisse für die Vegetation zur Folge haben. Mittelfristig ist mit einem Absterben des Bewuchses zu rechnen. Eine Überdeckung mit fein- bis mittelgrusigem Bergematerial ohne nennenswerten Feinbodenanteilen bringt als alleinige Maßnahme noch nicht den gewünschten Erfolg hinsichtlich der Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu binden.
Die weißlich-gelben Ausfällungen von Jarosit als Verwitterungsprodukt von Pyrit treten auch in diesem Profil deutlich hervor.
Lackprofil GD055 | Profilinformationen |
---|---|
TK 25 | 4310 Datteln |
TK 25 / DGK5 | 4310.28 / Zeche Waltrop |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2598800 / 5721400 |
Landschaftsraum | Emscherland / Waltroper Flachwellenland |
Gemeinde / Örtlichkeit | Waltrop, Brambauer Straße / Halde Waltrop |
Nutzung | Bergehalde, aufgeforstet |
Schutzwürdigkeit des Bodens | nein |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
103 x 73 x 7 |
Ausleihe | nein |
Ausstattung | gerahmt / sehr schwer |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb