NRW
Wir  |  Presse  |  Service  |  Externer Link: Sie verlassen die Internetseite des Geologischen Dienstes NRW und gelangen zur Facebook-Seite des GD NRW. |  Externer Link: Sie verlassen die Internetseite des Geologischen Dienstes NRW und gelangen zur Instagram-Seite des GD NRW.
Kontakt  |  Impressum  |  Datenschutz |  Suche Suche
Startseite > Boden > Entdecken & Verstehen > Lackprofilsammlung > GD057 >

Inhalt

Aufschüttungs-Lockersyrosem aus Bergematerial des Steinkohle-Bergbaus (Holozän)

Lackprofil GD057
GD057
Tiefe Horizont Bodenart und Substrat Bodenentwicklung
0 – 5 cm Ai-jilCv Feingrus und Mittelgrus mit Anteilen an schluffig-lehmigem Sand; aus Bergematerial, bestehend aus Schluffstein, Tonstein und Steinkohle Aufschüttung, nach der Schüttung bereits physikalisch und chemisch stark verwittert, teilweise zu Feinboden; der zum Lockersyrosem gehörige Ai‑Horizont ist zum größten Teil entnahmebedingt gekappt; mit starker Durchwurzelung
0 – 100 cm jilC Grobgrus und Mittelgrus; aus Bergematerial, bestehend aus Schluffstein, Tonstein und Steinkohle

Aufschüttung, nach der Schüttung bereits physikalisch verwittert; mit starker Durchwurzelung bis ca. 40 cm, weißlich-gelbe Ausfällungen von Jarosit als Verwitterungsprodukt von Pyrit

Beschreibung

Aufschüttungs-Lockersyrosem aus Bergematerial des Steinkohle-Bergbaus (Holozän)

Das vorliegende Lackprofil und drei weitere Lackprofile Lackprofil GD 044, Lackprofil GD 055 und Lackprofil GD 056 geben jeweils unterschiedliche Varianten des Haldenaufbaus wieder. Sie wurden von 1982 – 1985 im Rahmen des Forschungsprojektes „Bodenkundliche Untersuchungen zur Rekultivierung von Bergehalden im Ruhrgebiet“ (KVR, 1990) entnommen. Der Schüttbeginn der Halden war 1880 und 1935 – 1974, die Fertigstellung war 1895 bzw. 1975 – 1995. Auf groß angelegten Versuchsflächen wurden unterschiedliche Schüttungstechniken und verschiedene Methoden des Haldenaufbaus in ihrer Wirkungsweise auf Boden und Vegetationsentwicklung erforscht. Verglichen wurden unter anderen folgende Varianten:

 

Variante a: Halden, die nur aus unsortiertem, groben und feinen Bergematerial bestehen
Variante b: Halden, in denen Bergematerial mit feinkörnigerem Bodenaushub im Verhältnis 3 : 1 gemischt wurde
Variante c: Halden, die einen halben bis einen Meter feinkörnigere Überdeckung über unsortiertem gröberen Material aufweisen und
Variante d: Halden, die nur eine geringmächtige Überdeckung von ca. 5 – 10 cm aufweisen

 

Das beschriebene Lackprofil zeigt die Variante a. Der geringe Gehalt an Feinboden (Korngröße unter 2 mm) und das Fehlen organischer Substanz bewirken, dass die Wasserkapazität, die Austauschkapazität und die Pufferwirkung des Schüttgutes sehr gering sind. Lediglich an der Oberfläche hat sich durch physikalische und chemische Verwitterung nach kurzer Zeit ein ca. 2 bis 5 cm mächtiger Horizont mit höherem Feinbodenanteil gebildet. Eine Schwermetallbelastung ist in der Regel im Bergematerial nicht nachweisbar. Mit zunehmender Lagerungszeit sinken die pH-Werte wegen der Pyrit-Oxidation vom schwach alkalischen bis in den stark sauren Bereich ab. Gleichzeitig steigt die Sulfatkonzentration auf hohe Werte an. Das hat negative Auswirkungen auf die Vegetation und erschwert eine Rekultivierung der Halden.

Die weißlich-gelben Ausfällungen von Jarosit als Verwitterungsprodukt von Pyrit treten in diesem Profil deutlich hervor. Die starke Durchwurzelung stammt von der Erstbesiedlung durch Birken. Die oben beschriebenen Verwitterungsprozesse vor allem von Pyrit führen in relativ kurzer Zeit zu derart schlechten, sauren Bedingungen für die Vegetation, dass der zunächst noch üppige Bewuchs zu unterschiedlichen Teilen abstirbt.

Lackprofil GD057 Profilinformationen
TK 25 4310 Datteln
TK 25 / DGK5 4310.28 / Zeche Waltrop
Rechts-Wert / Hoch-Wert 2598820 / 5721420
Landschaftsraum Emscherland / Waltroper Flachwellenland
Gemeinde / Örtlichkeit Waltrop, Brambauer Straße / Halde Waltrop
Nutzung Bergehalde, aufgeforstet
Schutzwürdigkeit des Bodens nein
Maße des Profils in cm
(Höhe x Breite x Tiefe)
103 x 73 x 9
Ausleihe nein
Ausstattung gerahmt / sehr schwer

© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –