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Tiefe | Horizont | Bodenart und Substrat | Bodenentwicklung |
---|---|---|---|
0 7 cm | Aeh + Oh | stark humoser, sehr schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen |
humoser Oberboden mit beginnender Sauerbleichung; mittel durchwurzelt |
7 15 cm | Aeh-Go | schwach humoser, sehr schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen |
Übergangshorizont zwischen humosem Oberboden und von Grundwasser beeinflusstem Bereich; schwach durchwurzelt |
15 60 cm | Go | sehr schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen | zeitweise von Grundwasser erfüllt; zahlreiche Eisenkonkretionen; sehr schwach durchwurzelt |
60 70 cm | Gro | schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen | zeitweise von Grundwasser erfüllt, bei Lufteintritt oxidiert das Eisen und es bildeten sich Rostflecken; sehr schwach durchwurzelt |
70 85 cm | Gor | schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen | im Jahresverlauf lang anhaltend von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt, Rostflecken |
85 100 cm | Gr | fein geschichteter Feinsand, Mittelsand und Grobsand, aus Bachablagerungen | ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt, nur einzelne Rostflecken |
Dieses Lackprofil zeigt die typische Horizontausprägung von Gleyen. Die langjährigen durchschnittlichen Grundwasserstände, die sich in diesem Profil widerspiegeln, liegen in der Regel zum Ende der Wintermonate bei ca. 15 cm unter Flur und sinken bis zum Ende des Sommers bis auf ca. 70 cm unter Flur ab, bei großer Trockenheit auch zeitweise bis 85 cm unter Flur, um im Verlauf von Herbst und Winter wieder das hohe Niveau zu erreichen.
Eine Besonderheit an diesem Lackprofil ist der hohe Eisengehalt mit Eisenkonkretionen im Bereich von ca. 20 bis 60 cm Tiefe. Diese Akkumulation von Eisenkonkretionen ist eine Vorstufe zu Raseneisenstein, was zur Bildung von Brauneisengleyen führen kann (vgl. z.B. Tiefumbruchboden aus reliktischem Brauneisengley aus Tiefumbruch von Raseneisenstein über Bachablagerungen / Holozän, darunter Terrassenablagerungen / Pleistozän Lackprofil GD 042). Der stark saure Oberboden deutet eine beginnende Podsolierung an.
Gleye sind durch das Grundwasser geprägte Böden, die vor allem in Bachtälern und Niederungsgebieten mit hoch anstehendem Grundwasser verbreitet sind. Sie entstehen, wenn Grundwasser an mehr als 300 Tagen im Jahr zwischen 40 und 80 cm unter Flur, jedoch nur kurzzeitig höher oder tiefer, ansteht. Langfristig hoch anstehendes Grundwasser führt zur Ausbildung von Nass-, Anmoor- und Moorgleyen. Während Pseudogleye (Staunässeböden) im Jahresverlauf vollkommen austrocknen, ist in Gleyen ganzjährig frei bewegliches Wasser vorhanden.
Die Profilentwicklung der Gleye:
Unter einem humushaltigen Oberboden (einem durch Pflanzen und Tiere mit organischer Substanz angereicherten Mineralboden) folgt ein rostfleckiger Oxidationshorizont (Go), in den das Grundwasser als Kapillarsaum aufsteigt. Darin gelöste Stoffe wie zum Beispiel Eisen- und Manganverbindungen bleiben dort zurück. Dieser Bereich stellt den natürlichen Schwankungsbereich des Grundwassers während der Vegetationsperiode dar. Darunter folgt ein meist grau gefärbter Reduktionshorizont (Gr), der ganzjährig von Grundwasser erfüllt ist. Die Grenze von Go- zu Gr-Horizont entspricht dem mittleren Grundwassertiefstand.
Je nach Nährstoffgehalt sind Gebiete mit Grundwasserböden natürliche Standorte mit Hainbuchen/Stieleichenwäldern, Buchen/Eichenwäldern und Birken/Stieleichenwäldern.
Unter landwirtschaftlicher Nutzung sind Gleye der Grundwasserstufe 2 (40 – 80 cm unter Flur) typische Grünlandstandorte. Bei einer Bewirtschaftung als Acker ist nässebedingt mit Ernteausfällen zu rechnen. Solche Flächen sind besonders geeignet, in den Flächenpool für raumplanerische Kompensationsmaßnahmen eingegliedert und dann in Grünland zurückgewandelt oder ggf. auch wiedervernässt zu werden. Gley-Übergangsböden der Grundwasserstufen 3 und 4 (80 – 130 cm und 130 – 200 cm unter Flur) sind hingegen Ackerstandorte, auf denen das Grundwasser in trockeneren Jahren zur Erntesicherheit beitragen kann.Lackprofil GD040 | Profilinformationen |
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TK 25 | 3511 Freren |
TK 25 / DGK5 | 3511.16 Schale, Mersch |
Rechts-Wert / Hoch-Wert | 2608003 / 5814431 |
Landschaftsraum | Dümmer Geestniederung / Plantlünner Sandebene / Setlager Niederungen |
Gemeinde / Örtlichkeit | Hopsten / Hopsten - Schale |
Nutzung | Forst |
Schutzwürdigkeit des Bodens | als Pufferzone im hydrologischen Prozessraum von Nassgleyen, Anmoorgleyen und Mooren schutzwürdig |
Maße des Profils in cm (Höhe x Breite x Tiefe) |
105 x 75 x 3 |
Ausleihe | ja |
Ausstattung | gerahmt, mit Ösen |
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb