Parabraunerde-Haftnässepseudogley aus Fließerde (Pleistozän)

Beschreibung

Parabraunerde-Haftnässepseudogley aus Fließerde (Pleistozän)

Häufig überlagern sich verschiedene Bodenbildungsprozesse. In diesem Profil ist es die Tonauswaschung, die eine Verlagerung von Ton mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenhorizonte bewirkt (vgl. Lackprofil GD 036, pseudovergleyte Parabraunerde oder Lackprofil GD 041, Pseudogley-Parabraunerde) und die Staunässebildung verursacht, die sich hier in der speziellen Form von Haftnässe zeigt. Haftnässehorizonte zeichnen sich dadurch aus, dass in schluffreichen Böden ein hoher Anteil an Mittelporen bei gleichzeitig geringem Anteil an Grobporen zu Haftnässe und damit zu Luftmangel führt. Im Unterschied zu einem Staunässeboden (Pseudogley) liegt beim Haftnässepseudogley kein ausgeprägter Staukörper (Sd-Horizont) vor. Stattdessen wird die Versickerung von Niederschlagswasser im gesamten Profil gehemmt und es bildet sich ein relativ gleichförmiger Haftnässehorizont (Sg-Horizont).

Der durch die Haftnässe bedingte Luftmangel führt zu ungünstigen Standorteigenschaften. Allerdings kann sich in Trockenzeiten die Haftnässe als vorteilhaft erweisen, weil durch den hohen Mittelporenanteil meist genügend pflanzenverfügbares Wasser vorhanden ist.

Haftnässepseudogleye sind in der Regel mit Parabraunerden vergesellschaftet und kommen vor allem in den Löss dominierten Bördenlandschaften vor.