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Südlich von Bonn, direkt am Rhein, erstrecken sich die Gipfel des Siebengebirges. Zu den bekanntesten Liebhabern dieser Landschaft gehörte wohl Konrad Adenauer. Er legte nicht nur seinen eigenen Wohnsitz an den Fuß des Drachenfels, sondern sorgte gleich dafür, dass die gesamte Bundesregierung von Bonn aus den Blick auf das Mittelgebirge genießen konnte. Vor ihm hatten auch schon andere die Schönheit und den Wert dieser Landschaft erkannt. Auf den Berggipfeln thronen mittelalterliche Burgen und Schlösser und im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet um den Drachenfels zum ersten Naturschutzgebiet Deutschlands ernannt.
Viele Sagen weben sich um das Gebirge am Rhein, dabei ist mal von Riesen und mal von feuerspuckenden Drachen die Rede. Tatsächlich hat seine Entstehung weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas zu tun: Das Siebengebirge ist das größte Vulkangebiet auf nordrhein-westfälischem Boden. Es entstand in der Tertiär-Zeit vor 28 bis 15 Millionen Jahren. Die vulkanische Aktivität lief in zwei Phasen ab. Zunächst drangen gasreiche und explosive Magmen aus dem Untergrund an die Oberfläche. Bei ihrem Ausbruch wurden große Mengen vulkanischer Aschen und Schlacken ausgeworfen, die die Oberfläche in mächtigen Schichten bedeckten. Während der zweiten Phase vulkanischer Aktivität drangen weniger explosive Magmen in die zuvor entstandene Tuffdecke hinein. Sie blieben knapp unter der Oberfläche stecken und erkalteten in Form von rundlichen Quellkuppen oder Gesteinsgängen. Es bildeten sich Basaltgesteine.
Die heutige Gestalt des Gebirges ist vor allem in den letzten 5 Millionen Jahren entstanden, als das Rheinische Schiefergebirge verstärkt herausgehoben wurde. Der Rhein schnitt sich infolge dessen intensiver in den Untergrund ein und präparierte dabei die Quellkuppen aus ihrem Tuffmantel heraus.
Ein gutes Wanderwegenetz lädt ein, die Vulkanlandschaft über unterschiedliche Routen zu erkunden. Der Aufstieg auf die Gipfel wird mit einem herrlichen Ausblick auf den Rhein und die umgebenden Berge belohnt. Ausgangspunkte sind zum Beispiel Königswinter, Rhöndorf, Bad Honnef oder die Margarethenhöhe bei Ittenbach.
53639 Königswinter
Ferdinand-Mülhens-Straße
N50° 40.594' E007° 14.938'
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