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Die Eigenschaften und Strukturen des Untergrundes erfassen wir mit dem Verfahren der integrierten geologischen Landesaufnahme (IGL). Systematisch und flächendeckend erheben und bewerten wir Daten über die Geologie des Landes durch:
Alle Daten fließen in das Fachinformationssystem Geologie von Nordrhein-Westfalen ein. Hieraus leiten wir praxisorientierte Themenkarten ab.
Merkblatt Anzeige geologischer Untersuchungen, PDF (350 KB)
Seit mehr als zehn Jahren setzen wir für unsere Kartierprojekte die integrierte geologische Landesaufnahme ein. Bei diesem Verfahren erheben wir für ein Projektgebiet landesplanerisch wichtige Geodaten zu Geologie, Rohstoff-, Hydro- und Ingenieurgeologie, zu Erdwärme sowie zu Georisiken.
Um ein schlüssiges dreidimensionales Bild des Untergrundes bis in große Tiefen zu erhalten, sind viele Arbeitsschritte erforderlich. Zunächst stellen wir alle im GD NRW verfügbaren Informationen über einen Projektraum zusammen. Ferner beschaffen wir geowissenschaftliche Unterlagen in öffentlichen und privaten Archiven und werten sie aus. Gibt es Informationslücken und Untersuchungsbedarf, ist Geländearbeit zur Datenverdichtung erforderlich.
Die erhobenen Daten werten wir aus und bereiten sie in Informationssystemen auf. Mit der Geologischen Karte von NRW 1 : 50 000 stellen wir die praxisorientierten Karten in der Standardauswertung im Planungsmaßstab 1 : 50 000 zum kostenfreien Download bereit.
Im Jahr 2024 führt der GD NRW sein umfassendes Kartierprogramm fort. Neben der Fertigstellung geologischer Karten und der Auswertung seismischer Daten laufen aktuell zwei weitere Projekte. In den Projekten 16 Ruhrgebiet Süd/Wuppertal und 15 Krefelder Scholle werden analoge und digitale Daten zu Locker- und Festgesteinen aufbereitet und ausgewertet. Neue Daten kommen durch Geländearbeiten sowie Flach- und Tiefbohrungen hinzu und fließen in unsere geologischen Karten und Untergrundmodelle ein. Ziel ist es, Grundlagendaten zu geothermischem Potenzial, Georisiken, Rohstoffen und hydrogeologischen Fragestellungen bereitzustellen.
Auf der Suche nach klimafreundlicher Erdwärme gehen unsere seismischen Untersuchungen weiter. Seit Ende August wird im Projekt 18 auf einer ca. 350 km langen Seismik-Strecke der Untergrund von Ostwestfalen-Lippe erkundet. Mehr Infos zu den laufenden Messungen finden Sie hier: Seismik Ostwestfalen-Lippe.
Im November 2023 fanden im Rahmen des Projektes 17 Seismik Niederrhein vibrationsseismische Untersuchungen statt. Auf einer Strecke von ca. 75 Kilometern haben in Viersen, Grefrath, Wachtendonk, Straelen, Geldern, Kevelaer, Weeze, Uedem und Goch spezielle Messfahrzeuge den Untergrund erkundet. Sie werden nun ausgewertet und in der Region vorgestellt. Die Seismik knüpft an das Projekt 14 Seismik Rheinland vom Oktober 2022 an. Im Rahmen des Projektes 14 fanden auf einer Strecke von ca. 69,5 Kilometer im Kreis Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg seismische Untersuchungen statt. Erste Ergebnisse wurden in den Regionen vorgestellt. Parallel dazu wurden für das Projekt 13 Seismik Münsterland 15 Terabyte Geo-Daten ausgewertet und interpretiert. Mit Vibro-Trucks haben wir die Daten Ende 2021 auf einer Strecke von 73,5 Kilometern an 1 832 Messpunkten bis in 6 Kilometer Tiefe erhoben. Die ersten Ergebnisse der Messung zeigen Tiefe und Struktur von drei potenziell für die Erdwärmenutzung geeigneten Gesteinshorizonten. Im Webinar-Video zur Seismik NRW werden die Ergebnisse vorgestellt.
Die Projekte 12 Ballungsraum Düsseldorf/Bergisches Land und 11 Ruhrgebiet Nord sind nahezu abgeschlossen. Derzeit erfolgt die digitale Konstruktion der Kartierergebnisse und die Einarbeitung in die Informationssysteme. Im letzten Schritt werden die Geo-Daten zur Veröffentlichung aufbereitet.
Das umfangreiche Kartierprogramm in den Projektgebieten umfasst eine Vielzahl an Bohrungen. Mit den Sondierbohrungen unserer eigenen Bohrgeräte erreichen wir in den quartären Ablagerungen Tiefen um 25 Metern. Unter besonders günstigen Bedingungen können es in Ausnahmefällen bis zu 50 Metern sein.
Darüber hinaus beauftragen wir Bohrfirmen mit Kernbohrungen, um fundierte Informationen bis in Tiefen von 100 Metern und darüber hinaus zu erhalten. Für besondere Untersuchungszwecke führen wir Erkundungsbohrungen außerhalb der IGL-Projektgebiete durch.
Bohrkerne ermöglichen eine detaillierte Beschreibung der Gesteine und Untersuchung ihres Alters sowie ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften. Erdwärmenutzung, Grundwasserschutz, Gefahrenabwehr – für die Anwendung in der Praxis fließen die Geodaten der Bohrungen in die digitalen geologischen Karten ein.
Unsere aktuellen Kernbohrungen finden Sie hier unter: Bohrungsreport NRW
Kernbohrungen und 2D-Seismik in 2024:
Beschreibung der Projektgebiete mit Verfügbarkeit der Daten; PDF (227 KB)
Unsere Kartierprojekte umfassen standardmäßig:
Geologische Strukturen wie Gesteinsschichten, Rohstoff- und Grundwasserkörper oder tektonische Störungszonen sind dreidimensional. In der Vergangenheit ließen sich geologische Informationen nur zweidimensional durch geologische Karten mit ergänzenden Profilschnitten darstellen. Mit moderner Geoinformationstechnik können wir den geologischen Aufbau in interaktiven 3D-Modellen anschaulich visualisieren.
© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen Landesbetrieb