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Foto: Boden des Jahres 2017, Bild eines Schrebergartens

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Boden des Jahres 2017

Der Gartenboden

Entstanden durch jahrhundertelanges Gärtnern: in Klostergärten, Schlossgärten und Bürgergärten. Diese intensiv genutzten, fruchtbaren Gartenböden nennt der Bodenkundler Hortisol. Sie sind wichtige Zeugnisse unserer Kulturgeschichte.

Ein Tummelplatz für Regenwürmer

Regelmäßiges tiefes Umgraben, kontinuierliches Einbringen von Kompost, Stallmist und Kalk sowie das Begießen der Pflanzen mit Wasser schufen ihn: einen mächtigen humus- und nährstoffreichen Oberboden – optimal für Bodenlebewesen. Ein Eldorado für Regenwürmer. Sie durchmischen den Boden intensiv bis in größere Tiefe und schaffen eine günstige Bodenstruktur.

Hortisol: bäuerlich, städtisch, fürstlich

Die fruchtbarsten Böden liegen mitten in unseren Dörfern und Städten. Hier wuchs über Jahrhunderte in haus- und hofnahen Gärten alles, was die Bevölkerung brauchte: Gemüse, Kräuter, Futterpflanzen, Obstbäume. In Klostergärten wurden die Kenntnisse über Kulturpflanzen und ihren Anbau sowie über die Gestaltung der Gärten gepflegt und weiter entwickelt. Während die mittelalterlichen Burggärten zur Eigenversorgung kultiviert wurden, dienten in der Neuzeit die prachtvollen Schlossgärten der Erholung und Repräsentation. Welche Nutzform auch immer, es entstanden mit der Zeit fruchtbare Böden.

Der Hortisol kommt im Gegensatz zu den Naturböden nicht großflächig vor. Er ist in kleinräumigen Einheiten über das ganze Land verteilt. Seine Lage in Siedlungskernen führte dazu, dass die alten Gartenböden meist durch Siedlungserweiterungen verloren gingen. Heute findet man sie nur noch selten – in alten Klostergärten und innerhalb mittelalterlicher Stadtmauern. Sie gilt es zu schützen, denn es sind wertvolle kultur- und siedlungsgeschichtliche Archive.

Urban Gardening – mehr als ein Trend?

Seit einigen Jahren kommen in immer mehr Städten Menschen zusammen, die auf Stadtbrachen und Grünflächen engagiert Garten- und Gemüsenanbau betreiben – kreativ, nachhaltig, sozial. Sie setzen ein Zeichen, geeignete städtische Flächen boden- und umweltschonend zu nutzen. Für den Boden, das Klima und die Menschen.

 

Foto: urban gardening – Gemüseanbau mitten in der Stadt

Im Trend: urban gardening – Gemüseanbau mitten in der Stadt

Foto: Kloster Herzebrock im Münsterland

Kloster Herzebrock im Münsterland: Klöster waren bedeutende Orte, an denen der Anbau von Kulturpflanzen gepflegt und entwickelt wurde.

Regenwürmer in lockerem Humus

Regenwürmer sorgen für eine lockere Bodenstruktur

Typischer Hortisol mit mächtigem humusreichem Oberboden

Typischer Hortisol mit mächtigem humusreichen Oberboden

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