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Grafik Landeserdbebendienst NRW

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Erdbebenkatalog

Natürliche Erdbeben systematisch zu katalogisieren ist wichtig, um die Erdbebentätigkeit zu beschreiben und zum Beispiel Muster zu erkennen. Diese Daten bilden die Basis für die Ermittlung der maximal möglichen Bebenstärke sowie der Erdbebengefährdung an Standorten in Nordrhein-Westfalen.

Der Erdbebenkatalog enthält Informationen zum Auftreten der Erdbeben über einen langen Zeitraum. Dazu werden die Ergebnisse der instrumentellen Registrierungen, der historischen Erdbebenforschung und der Paläoseismologie im Bereich der Niederrheinischen Bucht und Umgebung bewertet und zusammengestellt.

Grafik zeigt die im Erdbebenkatalog erfassten tektonischen Beben seit dem Jahr 800 bis Ende 2020.

Instrumentell registrierte Erdbeben

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit moderner Seismometer nehmen die vom Landeserdbebendienst NRW seit 1980 erfassten Ereignisse den größten Anteil der Einträge im Erdbebenkatalog ein. Aufzeichnungen zu den Erdbeben seit dem ersten Einsatz von Seismometern um 1905 ergänzen die Liste der instrumentell erfassten Erdbeben.

Näheres zur instrumentellen Erfassung durch das Messnetz des Landeserdbebendienstes NRW erfahren Sie unter Seismische Überwachung.

Historische Erdbeben

Die frühesten Aufzeichnungen zu Erdbeben im Bereich der Niederrheinischen Bucht sind dokumentiert für das Jahr 803 in Aachen, zur Zeit Karls des Großen. Für das Mittelalter sind nur wenige Ereignisse in den schriftlichen Quellen verbürgt. Erst aus der frühen Neuzeit sind weitergehende Beschreibungen von Erdbebenwirkungen an unterschiedlichen Orten überliefert. Mit der Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert erfuhren Erdbeben dann ein größeres Interesse; Erdbeben wurden zum Forschungsgegenstand.

Das Ausmaß der Erdbebenwirkungen wird anhand der verfügbaren zeitgenössischen Berichte rekonstruiert und mit den Beobachtungen bei aktuellen Ereignissen verglichen. Lage der Epizentren und Magnitudenwerte der historischen Erdbeben können so bewertet werden.

Den Berichten zufolge kam es in der Niederrheinischen Bucht im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zu Schaden verursachenden Erdbeben: Mauerrisse, eingefallene Schornsteine, beschädigte Gebäude, verletzte und getötete Personen waren die Folge. In den Zeitraum seit den ersten schriftlichen Berichten fallen auch Erdbeben mit Magnituden über 6 auf der Richterskala.

Tabelle mit stärksten Beben in der Niederrheinischen Bucht und Umgebung seit dem Jahr 803.

Paläoerdbeben

Zu Erdbeben in vorhistorischer Zeit liefert die Paläoseismologie Informationen. Sie sucht im Untergrund nach Spuren vergangener Starkbeben.

Verschiebungen im Untergrund, die durch starke Erdbeben erzeugt werden, können sich an Verwerfungen bis zur Erdoberfläche durchpausen. An Orten, an denen die oberflächennahe geologische Struktur konserviert ist und durch Schürfe aufgeschlossen werden kann, besteht die Möglichkeit einer detaillierten Analyse des entstandenen Versatzes von Gesteinspaketen. Mit dieser Methodik konnten Anhaltspunkte für mehrere Starkbeben an den Hauptverwerfungen der Niederrheinischen Bucht abgeleitet werden.

Lesen Sie hierzu mehr unter Erkundung oberflächennaher Verwerfungsstrukturen in der Niederrheinischen Bucht

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