Forschungsbohrung in Krefeld erfolgreich beendet: Der Kohlenkalk eignet sich für die Tiefengeothermie!

Mit einer Tiefe von 957,60 Metern haben wir nach 73 Tagen und Nächten die Forschungsbohrung auf dem hinteren Parkplatz des Stadthauses an der Girmesgath abgeschlossen. Der gesuchte Kohlenkalk konnte in 380 Metern Tiefe nachgewiesen werden. Im weiteren Verlauf stießen wir im Kohlenkalk wiederholt auf Bereiche mit guter Wasserdurchlässigkeit. Das endgültige Bohrziel, die Ton- und Sandsteine aus dem Oberdevon, wurde in einer Tiefe von 909 Metern erreicht. Damit lag die Basis des Kohlenkalks sehr viel tiefer als zuvor mit 725 Metern angenommen. Auch der hydraulische Test war ein voller Erfolg. Damit konnte erstmals nachgewiesen werden, dass der Kohlenkalk in NRW ein Reservoirgestein darstellt und für die tiefe Geothermie genutzt werden kann! Die hier erhobenen Geo-Daten helfen dabei, die Wärme aus der Tiefe zugänglich zu machen, und sind repräsentativ für die gesamte Region.

Abbildung: mcf_D713009, 2024, SW-Fotografie, aus der Serie Cross Fade, © Doris Kaiser und VG Bild-Kunst

Kunst trifft auf Geologie – Ausstellung von Doris Kaiser

Begleitend zu ihrer künstlerischen Intervention _resource Nature_ im öffentlichen Raum Krefelds präsentiert die Künstlerin und mehrfache Preisträgerin Doris Kaiser vom 26. Juni bis 1. August in unserem Foyer das Video „resource Nature – Habitate“. Es zeigt eine Abfolge von Naturmotiven. Ihre verfremdeten Schwarz-Weiß-Fotografien unspektakulärer Landschaften und Pflanzen verweisen auf die Formkraft und Schönheit der Natur, zugleich auf ihre Fragilität angesichts ihrer weiter zunehmenden Vernutzung. Inspiriert vom Gestein des Jahres – dem Tonstein – zeigt sie bis zum 9. Juli parallel die plastische Arbeit „So Far“, geschaffen aus den zwei Rohmaterialien Ton und Gips. Mehr Infos zum Projekt _resource Nature_.

Das Projekt wird gefördert von: Projektförderung Kulturbüro der Stadt Krefeld / Stiftung Kunstfonds / Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Das Geologiedatengesetz – ein Leitfaden

Das Geologiedatengesetz (GeolDG) ist seit dem 30. Juni 2020 in Kraft und ersetzt das Lagerstättengesetz von 1934. Es regelt die Erfassung, Sicherung und Bereitstellung geologischer Daten. Aber welche Daten beinhaltet es genau? Wo müssen geologische Untersuchungen angezeigt werden? Gibt es Ausnahmeregelungen? Wofür werden die Daten benötigt? Und an wen müssen diese übermittelt werden? Auf unserer Website finden Sie jetzt alle Antworten und erfahren, was hinter dem Geologiedatengesetz steckt, welchen Nutzen es hat und warum es uns allen zugutekommt. Als Staatlicher Geologischer Dienst ist es unsere Aufgabe, die uns übermittelten Daten auszuwerten, zu kategorisieren und anschließend zu veröffentlichen. Welche Fristen dabei gelten und welche Daten Sie bei uns anfragen können, lässt sich jetzt ganz einfach online nachschlagen.

Boden, Wärme & Rohstoffe: Ein Update

Heiße Themen! Der neue gdreport 2024/2 gibt aktuelle Einblicke in das landesweite Explorations- und Bohrprogramm zur Tiefengeothermie und die Bedeutung Nordrhein-Westfalens für kritische und strategische Rohstoffe. Umfangreiche Analysen zur PFAS-Belastung auf Ackerflächen, ein Rückblick auf das erste Waldbodenkolloquium und ein Rundgang über die DLG-Feldtage informieren über den Zustand unserer Böden. Weiterlesen und noch mehr entdecken.

Seismische Messungen in Ostwestfalen-Lippe erfolgreich beendet!

Fast sieben Wochen war die Mess-Crew zwischen Stemwede und Porta Westfalica, Petershagen und Rheda-Wiedenbrück, Spenge und Marienmünster, Barntrup und Schlangen, Höxter und Altenbeken, Schwalenberg und Willebadessen sowie Lichtenau und Borgentreich unterwegs. Auf der ca. 350 Kilometer langen Strecke haben wir mit Schallwellen den Untergrund bis in fünf Kilometer Tiefe erkundet. Die erhobenen Daten helfen dabei, Tiefenlage, Struktur und Aufbau der Gesteinsabfolgen zu visualisieren und Horizonte zu identifizieren, die für Erdwärme geeignet sein können. Die ersten Ergebnisse werden im Sommer 2025 in der Region vorgestellt. Alle Infos gibt es unter: www.geowaerme.nrw.de.

Deutscher Dachschiefer ist Naturstein-Welterbe!

Die Internationale Union der Geologischen Wissenschaften hat den Deutschen Dachschiefer zum Naturstein-Welterbe erklärt! Daneben haben es deutschlandweit bislang lediglich der Rochlitzer Porphyrtuff, der Juramarmor und der Solnhofener Plattenkalk in diese „Hall of Fame“ geschafft. Nur Natursteine, die als integraler Bestandteil der menschlichen Kultur anerkannt sind, erhalten diese herausragende Auszeichnung. Gleich zwei Gründe sprachen für den Deutschen Dachschiefer, der auch viele Gebäude ziert, die zum UNESCO-Welterbe zählen: die handwerklich besonderen deutschen Deckarten mit schuppenförmigen Schiefern und sein noch immer aktiver Abbau in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Bereits 2019 war er Gestein des Jahres. Weitere Infos zum Schiefer.

Vier neue Köpfe, viele neue Möglichkeiten

Wir begrüßen Nina, Timo, Dana und Malte (Bildmitte) in unserer Geomatik-Familie! Unter der fachkundigen Anleitung von Ausbildungsleiterin Claudia (links) und Ausbildungsleiter Roland (rechts) werden unsere neuen Azubis mit modernsten Geoinformationssystemen, Fernerkundung und 3D-Modellierung vertraut gemacht. So erlernen sie, wertvolle Informationen über die Erdoberfläche und ihren Untergrund zu visualisieren und zu verwalten. Mit ihrem Wissen tragen sie später dazu bei, wichtige Entscheidungen in Bereichen wie Umweltschutz, Raumplanung und Infrastruktur zu treffen. Neugierig geworden? Ausbildung und Bewerbung

Erste Ergebnisse der Seismik am Niederrhein vorgestellt

Im November 2023 fanden zwischen Goch, Weeze, Kevelaer, Geldern, Straelen, Wachtendonk, Grefrath und Viersen seismische Untersuchungen statt. Auf der rund 75 Kilometer langen Strecke haben wir den Untergrund mit Schallwellen, erzeugt von leistungsstarken Vibrationsfahrzeugen, bis in Tiefen von mehr als 3 Kilometern erkundet. Die nun vorgestellten ersten Ergebnisse zeigen ein vielversprechendes Bild der geologischen Schichten. Zwei Kalksteinhorizonte konnten nachgewiesen und ihre Tiefenlage an einigen Stellen präzisiert werden. Für ein vollständiges Bild bedarf es aber noch weiterer Auswertungen. Nähere Infos gibt es hier.

Mit Bohrungen in NRW mehr Informationen zum Untergrund abrufen

Unser Bohrungsportal glänzt jetzt nicht nur im frischen nutzungsfreundlichen Design, sondern es hält auch neue Technik und mehr Daten bereit. Mehr als 250 000 durchgeführte und geplante Bohrungen aus ganz NRW sind im Portal erfasst. Zu den meisten können Schichtdaten als graphische Bohrsäulen und in tabellarischer Form aufgerufen und heruntergeladen werden. Es ist auch möglich, verschiedene Dateiformate direkt im Portal anzufragen und Kartendienste hinzuzuladen. Vor allem für Bauvorhaben sind die Informationen über den geologischen Untergrund von Interesse – sei es für die Nutzung von Erdwärme oder den Bau eines Hauses. Mehr Infos gibt es hier: Bohrungen in NRW.

Tiefer Blick in den Untergrund

Das erweiterte Portal „Geothermie in NRW“ hält nun für bestimmte Regionen von NRW Geo-Daten für mitteltiefe und tiefe Geothermievorhaben bereit. 10 000 prognostische geologische Schichtverzeichnisse sowie an Bohrkernen ermittelte Wärmeleitfähigkeiten erlauben es, Erdwärmesonden bis 1 000 Meter Tiefe zu bemessen. Dabei ermöglicht ein neues Planungstool die Berechnung der am Standort benötigten Sondenlänge. Für Geothermievorhaben, die deutlich höhere Temperaturen benötigen, gibt das Portal bis über 5 000 Meter Tiefe Auskunft über die Verbreitung, Tiefenlage und Mächtigkeiten von Kalksteinschichten. Durch ihre Hohlräume zirkulierendes heißes Wasser lässt sich z. B. über Fernwärmenetze großräumig zu Heizzwecken nutzen. Die Geo-Daten bieten insbesondere Kommunen und Energieversorgern eine Datengrundlage zur Planung von tiefen Geothermievorhaben, um zukünftig ihren Wärmebedarf verstärkt mit Erdwärme zu decken. Hier gelangen Sie zum Portal Geothermie in NRW.

Dritte Bodenzustandserhebung – für einen vitalen Wald

Gesunde Waldböden sind die Voraussetzung für vitale und widerstandsfähige Wälder. Diese sind wiederum verantwortlich für die Produktion von Sauerstoff, halten Wasser und Luft sauber, schützen die Böden und sind als CO₂-Speicher für den Klimaschutz unersetzbar. Die im März bundesweit angelaufene BZE III untersucht Zustand und Entwicklung der Waldböden. In NRW übernimmt der GD NRW die bodenkundlichen Arbeiten.

Windenergie und Erdbebenmessung

Windenergieanlagen senden Signale im gleichen Frequenzbereich natürlicher Erdbeben. Um den Einfluss von geplanten Anlagen auf Erdbeben-Messstationen in Nordrhein-Westfalen einzuschätzen, hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Prognosetool für seismische Immissionen sowie Schutzradien für Erdbeben-Messstationen, abhängig von der Leistung der Windenergieanlage, erarbeitet. Bericht des KIT als PDF zum Download (2 MB)